Gorges of the MacDonnell Ranges

Die letzten drei Nächte haben wir auf Nature-Campgrounds im West-MacDonnell-Nationalpark verbracht. Wir waren komplett offline und hatten außer Toiletten vor Ort keine weitere Versorgung am Campingplatz. In Alice Springs haben wir zuvor alle Vorräte, Wasser- und Benzin-Tanks aufgefüllt, um die darauffolgenden Tage in absoluter Natur unabhängig zu sein.

Der West-MacDonnell-Nationalpark hat seinen Namen von den MacDonnell Ranges. Hierbei handelt es sich um einen ca. 650 Kilometer langen Gebirgszug mitten im Zentrum von Australien. Bei Alice Springs teilt sich dieses Gebirge in einen östlichen und einen westlichen Teil auf.

Sehenswert in diesem Nationalpark sind insbesondere die Gorges (Schluchten). Verschiedene Gewässer haben in dieses Gebirge sehr tiefe und manchmal nur wenige Meter breite „Einschnitte“ hinterlassen. Wir haben beschlossen, diese Gorges von West nach Ost (auf einer Strecke von etwa 150 Kilometer) nacheinander zu besuchen und auf mehreren Wanderungen zu erkunden. Da die Wanderungen zum Teil längere Zeit in Anspruch genommen haben und auch die Gorges einige Kilometer auseinander liegen benötigt man dafür mehrere Tage.

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Wir starteten am Redbank Gorge. Der Flusslauf ist derzeit, wie auch bei den anderen Gorges, ausgetrocknet. Direkt an der Schlucht befindet sich allerdings noch ein Wasserloch. Es war die einzige Stelle, an der die Wasserqualität uns überzeugt hat, kurz hineinzuspringen. Das Wasser war eiskalt! 🙂 Der Blick die Felswände empor ist einmalig.

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Redbank Gorge

Am nächsten Tag machten wir einen kurzen Abstecher zum Glen Helen Gorge. Dies ist der einzige „Einschnitt“ auf der südlichen Seite des Nationalparks, den man ansteuern kann. Ganz anders als die nördlich gelegenen Schluchten eröffnet dieser Durchbruch einen Blick in die flache Landschaft dahinter, die wie eine Oase wirkt.

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Glen Helen Gorge

Die zweite Nacht verbrachten wir am Ormiston Gorge. Eine ca. 10 Kilometer lange Wanderung führte uns zuerst in ein riesiges Becken, welches hinter der Schlucht lag. Zurück ging es dann entlang des ausgetrockneten Flusslaufs durch den Gorge.

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Dies war mein Highlight in diesem Nationalpark. Schaut Euch mal diese abgefahrene Felsformation an! Es sieht aus, als ob eine Pyramide oder ein Tempel tlw. versunken ist und die einzelnen quaderförmigen Plattformen nun schräg aus dem sandigen Flussbett hervorschauen – absolut einmalig, so etwas habe ich zuvor noch nicht gesehen! Es ist unglaublich, was durch geologische Formierung und Erosion entstehen kann.

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Ormiston Gorge

Der nächste Halt mit der Bezeichnung Ochre Pits ist zwar kein Gorge, dafür aber nicht weniger interessant. Die Ureinwohner aus dieser Gegend haben an dieser Stelle verschiedene Farben für ihre Kunstwerke und für die Hautbemalung gewonnen. Und tatsächlich, dieser „Steinbruch“ sieht auf einer Länge von etwa 100 Metern aus wie ein riesiger Tuschkasten.

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Ochre Pits

Der nächste Stopp nannte sich Serpentine Gorge. Der Name stammt vermutlich aus der schlangenartig und abfallenden Form der Schlucht. Richtig cool ist der Anblick aber erst von oben. Somit war eine Kletterwanderung unumgänglich.

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Serpentine Gorge

Da auch dieser Tag sich langsam dem Ende neigte suchten wir uns unsere nächste Übernachtung am Ellery Creek Big Hole. Auch hierbei handelt es sich um eine Schlucht, das Wasserloch hat sogar einen richtigen Strand. Das Wasser war allerdings voller Algen und lud nicht gerade zum Baden ein.

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Ellery Creek Big Hole

Weiter östlich folgte als Nächstes Standley Chasm. Diese wirklich sehr enge Schlucht ist aufgrund der Nähe zu Alice Springs touristisch schon wesentlich mehr erschlossen als die anderen Gorges. Es gibt am Eingang einen großen Kiosk und Souvenirladen und auch auf dem Parkplatz hielten mehrere Reisebusse und kippten die Besucher aus. Wir fanden einen steilen Weg abseits der touristischen Ströme, der uns auf einen Aussichtspunkt führte.

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Standley Chasm

Der letzte Gorge vor Alice Springs trägt den Namen Simpsons Gap. Für sich allein wäre diese Schlucht sicherlich beeindruckend gewesen. Im Schatten der anderen Gorges ist hier vielleicht nur noch ein Schild bemerkenswert mit dem Hinweis, vom Baden im ausgetrockneten Flussbett doch Abstand zu nehmen.

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Simpsons Gap

2 Kommentare zu „Gorges of the MacDonnell Ranges“

  1. Wow, auf welchem Planeten in welcher Galaxie seid ihr wirklich? Besonders Bild 4 hat es mir angetan. Wie kommt das Bäumchen mitten in die Felswand? Dort gibt es doch nur Sonne, kein Wasser! — Ich habe mir angewöhnt, alle Fotos bildschirmfüllend zu vergrößern, bei 4K. Atemberaubend. Die Fotos habt ihr aber nicht mit dem Handy gemacht, oder? Jedes einzelne wäre perfekt als Bildschirmschoner oder Hintergrundbild.
    Ja, dieses Gebiet kann man sich nicht durch Wandern erschließen. So ein Camper ist das perfekte Reisegefährt.
    Machen die Wanderungen die Sohlen eurer Schuhe mit? Na, ihr werdet noch ein zweites Paar dabei haben…
    Und die Fliegen – grausam. Aber sie stechen hoffentlich nicht.

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    1. Die Bilder zu vergößern ist eine sehr gute Idee! Viele Details werden erst sichtbar, wenn man die Fotos vergrößert und man erhält einen Eindruck für die Komplexität und Vielfältigkeit dieser doch eigentlich sehr trockenen Landschaft. Und ja, ca. 80% der Fotos sind mit dem Handy gemacht. Ich kann meine Begeisterung zu meinem neuen iPhone nicht oft genug erwähnen. 🙂 Es gibt ja die Theorie, dass Apple mit den neuen technischen Möglichkeiten die Fotos bewußt „schöner“ macht, als das Motiv in Wirklichkeit ist. 😉
      Unsere Schuhe sind keine Wanderschuhe (wären zu groß fürs Fluggepäck gewesen) machen aber alle Kletteraktionen sehr gut mit. Und wir fühlen uns darin auch sehr wohl. Tatsächlich sind wir auch nur mit den Schuhen nach Australien gekommen, die wir anhatten.
      Die Fliegen sind zwar „annoying“, stechen aber zum Glück nicht. 🙂

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